Montag, 28. April 2014

"Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes



Als ich dieses Buch kaufte, freute ich mich auf eine etwas andere Liebesgeschichte.... „Endlich mal etwas aus dem Leben, was nicht so klischeebehaftet ist!“, dachte ich. 
Damit lag ich auch gar nicht so weit daneben. Es IST eine Liebesgeschichte ohne jedes Klischee... 

Zunächst einmal muss ich euch eine Frage stellen. Habt ihr schonmal geweint, während ihr eine Buchrezension verfasst habt? Ich schon... Bei dieser hier:


Als Kindle-Edition und Taschenbuch verfügbar
Gelesen: Januar 2014
Erhältlich: Hier

Trage deine Ringelstrumpfhosen mit Stolz... 


Mit wachsender Gänsehaut und einem unheimlichen Verschleiss an Taschentüchern, las ich die herzzerreißende Geschichte einer aufkeimenden Liebe zwischen zwei wundervollen Protagonisten... 

[Zitat Anfang] „Abgesehen von meinem leicht exotischen Kleidergeschmack und der Tatsache, dass ich ziemlich klein bin, unterscheidet mich nicht viel von irgendwem, dem ihr auf der Straße begegnet“ [...] “Mein Vater nennt mich einen »Charakter« , weil ich dazu neige alles sofort auszusprechen, was mir in den Kopf kommt“ [Zitat Ende]

Das ist Louisa Clark. Auch bekannt als Lou. Nachdem sie 6 Jahre lang in einem Café arbeitete, ist sie nach dessen Schließung nun arbeitslos und auf Jobsuche beim Arbeitsamt. Sie ist Intelligent, kleidet sich wie ein bunter Hund und sie ist lebensfroh, was letztlich der Grund dafür ist, dass sie bei Will, nein - Verzeihung - FÜR Will, von dessen Mutter eingestellt wird...als Pflegehilfe. Sie hat keinen Plan, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Sie führt eine langjährige Beziehung mit Patrick. Doch was die beiden verbindet hat schon lange nichts mehr mit Liebe, sondern unlängst mit Gewohnheit zu tun. Erst als sie Will Traynor begegnet, beginnt Sie ihren derzeitigen Lebensgefährten aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten....

[Zitat Anfang] „So ein Urlaub ist nichts für mich. Ich muss was tun.“ [...] „Als wir in den Raum kamen, sah der Mann in dem Rollstuhl unter strähnigem, ungekämmtem Haar auf [...] Der Mann schnitt eine Grimasse, sein Kopf kippte zur Seite [...] es sah Grotesk aus. „Ich...ich bin Lou.“, Will Traynor musterte mich eindringlich, und ein winziges Lächeln zog über sein Gesicht. „Wie ich höre sind Sie meine aktuelle Aufpasserin!“ [...] Nathan: „Sie sind ein Böser Mann, Mr. T. Sehr böse. [...] Ich fürchte Sie sind gerade in den Genuss von Wills bester Christy-Brown-Imitation gekommen.“ [Zitat Ende]

Will Traynor war ein lebensbejahender, erfolgreicher, glücklicher und wohlhabender Geschäftsmann. Er liebte es zu verreisen und Extremsport, etwa Bungee jumping, zu betreiben.... Bis zu jenem Tag vor zwei Jahren an dem er Opfer eines Motorradfahrers wurde. Dieser Tag veränderte sein Leben von Grund auf. Er ist gelähmt an allen vier Extremitäten (Tetraplegie), sitzt deshalb im Rollstuhl und ist in allen Lebenslagen auf fremde Hilfe angewiesen. Er findet sein Leben nicht mehr lebenswert. Pflegekräfte sind für ihn nur lästige Babysitter, er fühlt sich unmündig und gedemütigt. Und er trieft nur so vor Sarkasmus... Wer kann es ihm verübeln?

[Zitat Anfang] „Ich unternehme gar nichts, Miss Clark. Ich kann nichts mehr unternehmen. Ich sitze da. Ich vegetiere einfach vor mich hin.“ [...] „Soll ich Ihnen ihren Computer bringen?“, „Wozu? Denken Sie an eine Tetraplegie-Selbsthilfegruppe in die ich eintreten könnte? Hier kommen die Tetras? Der Rolli-Club?“ [Zitat Ende]

Aus anfänglicher Abneigung, die sich nicht gegen Lou im speziellen sondern vielmehr gegen die Pflegebedürftigkeit im Allgemeinen richtet, wird schnell eine tiefe Freundschaft ... Und mehr. Nie hätte er gedacht, dass sich eine Frau wie Lou in einen „Krüppel“ wie ihn verlieben könnte...Und nie hätte er erwartet, diese Gefühle zu erwidern. 

Mit aller Macht versuchen Lou und der Krankenpfleger Nathan, Wills Leben wieder einen Sinn zu geben. Ihm zu zeigen, dass es lebenswert ist, auch wenn es ihm nicht so erscheint.. Dabei spielen sie gegen die Zeit, denn ihnen bleibt dafür nur „Ein ganzes halbes Jahr“...

[Zitat Anfang] „Kann das Ding eine Reifenpanne kriegen? Sagte ich und nickte in Richtung seines Rollstuhls. „Ich habe nämlich keine Ahnung, wo ich den Wagenheber ansetzen müsste.“, Er riss die Augen auf, aber dann glitt die Andeutung eines Lächelns über sein Gesicht.“ [...] „Ich will einfach...ein Mann sein, der mit einem Mädchen in einem roten Kleid im Konzert war. Dieser Mann will ich einfach noch ein paar Minuten länger sein.“ Ich lies den Türgriff los. „Klar.“ [Zitat Ende]

Mit viel Humor und Tiefgang schrieb Jojo Moyes eine Geschichte über ein moralisch heikles Thema, dass den Leser zum Nachdenken anregt. Eine Geschichte vom Selbstverlust und vom täglichen Kampf mit dem Schicksaal. Eine Geschichte über Verzweiflung, Hoffnung, Zivilcourage und... Über die Bedingungslosigkeit von Liebe!  


Liebe überwindet alles....sagt man. Doch manchmal reicht Liebe alleine leider nicht aus! Dies wird uns Lesern mit dem Buch „ein ganzes halbes Jahr“, von Jojo Moyes, schmerzlich vor Augen geführt.


[Zitat Anfang] „[...] nicht, weil ich möchte, dass du wehmütig wirst oder glaubst, mir etwas zu schulden, oder womöglich meinst, ich wollte mir damit so etwas wie ein verdammtes Denkmal setzen. Ich gebe es dir, weil es nicht mehr viel gibt, was mich außer dir noch glücklich macht.“ [...] „Trag deine Ringelstrumpfhosen mit Stolz. [...] Denk nicht zu oft an mich. Ich will mir nicht vorstellen, dass du die ganze Zeit rumheulst. Genieße einfach das Leben. Lebe einfach.“[Zitat Ende]



Ich habe Rotz und Wasser geheult. Ich habe getrauert, war wütend, zutiefst berührt und musste trotzdem oft über die herrlichen Wortgefechte der beiden Hauptprotagonisten lachen. Die Emotionen lassen einen noch lange nach dem Lesen nicht los.... Selbst jetzt, wo ich die Zeilen für das letzte Zitat nochmal lese, um sie  für euch ab zu tippen, rollen schon wieder die Tränen... Wer das Buch kennt, weis warum... 

Im Englischen heißt der Buchtitel übrigens "Me Before You"... passender geht es nicht.



Es ist ein wundervolles Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte. Danke Jojo Moyes, für zwei Charaktere, die für mich mehr als fiktive Protagonisten waren ♡!

Samstag, 26. April 2014

"...und zweitens, als man denkt" von Kera Jung



Ich habe lange gebraucht um die Fortsetzung des Nervenaufreibenden Romans „Erstens kommt es anders...“, von Kera Jung, durchzulesen. Das lag jedoch nicht etwa daran, dass ich beim Lesen Langeweile hatte... Auch dieses Mal hat es Frau Jung geschafft, eine fesselnde Atmosphäre zu erwirken. Vielmehr brauchte ich zwischenzeitlich Verschnaufpausen vom Lesen um keinen Herzkasper zu erleiden (diese Buchreihe sollte ehrlich mit einem Warnhinweis á la „Achtung! Kann zu Herzrhythmusstörungen führen!“ versehen werden), oder aufkeimende Mordgelüste an meinen unschuldigen Mitmenschen auszuleben... Dies konnte ich mit den Lesepausen zwar erfolgreich verhindern, dennoch wurde die ein oder andere Person in meinem direkten Umfeld, unmittelbar nach einer weiteren Lesesession, schon mal Opfer einer seeeehr bärbeißigen Zaunpfahlwinkerin... 

Ja okay, es war genau EINE Person ;-)! 



An dieser Stelle möchte ich mich daher anstandshalber nochmal bei „Herr Zaunpfahlwinker“ entschuldigen ;-)... Der musste meine Wutschnaufenden Schimpftriaden des Öfteren über sich ergehen lassen (tat dies aber Gott sei Dank meistens mit einem amüsierten Augenrollen ab). 


Als Kindle-Edition und Taschenbuch verfügbar
Gelesen: April 2014
Erhältlich: Hier

Neuerungen! Oder: Das Schicksaal nimmt seinen Lauf... 


Da schließt man den ersten Teil und denkt sich „Alles wird gut“.... Und dann schreibt Kera Jung einen zweiten Teil und man stürzt bereits nach weniger als 1/4 in einen emotionalen Abgrund sondergleichen! Wir werden in diesem Band wieder einer Berg- und Talfahrt der Emotionen ausgesetzt... Nur dieses Mal betrifft diese nicht nur die beiden Hauptprotagonisten:

[Zitat Anfang] “Bianca?“, „Da fragst du noch?“ [Zitat Ende]

Dieses Zitat beschreibt mit Abstand am besten, die abgrundtief böse Wurzel allen Übels und dem damit verbundenen Gesamtausmaßes der Handlung! Und erst Recht den Ursprung für etwaige Mordfantasien... Warum genau, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten ;-).. 
Bereits im ersten Teil des Zweiteilers lernten wir die jüngere Schwester der Hauptprotagonistin, Stevie Grace, als verwöhntes, egoistisches und äußerst undankbares Biest kennen. Nun, eine Weiterentwicklung im positiven Sinne sollte besser nicht erwartet werden... Im Gegenteil: 

[Zitat Anfang] “Sollten sie doch glauben, dass die endlich >zur Vernunft gekommen sei<, umso leichter würde sie ihre langfristigen Pläne umsetzen können.“ [Zitat Ende]

Eine positive Weiterentwicklung erwartet uns hingegen bei besagter Hauptprotagonistin (leider ausgelöst durch äußerst unschöne Umstände). Wir lernten sie in „erstens kommt es anders...“ als, schon beinahe KRANKHAFT, selbstlose Person kennen, die sich aufopfernd um ihre damals kranke Mutter und ihre jüngere, undankbare Schwester kümmerte... 

[Zitat Anfang] “Bianca! Diese verwöhnte, egoistische, miese, aufmüpfige, saublöde Schlampe!“ [...] „Dieses Gör hatte ihr das eisige Motelzimmer missgönnt, sie hatte ihr jeden gottverdammten Dollar streitig gemacht, für den Stephanie schwer schuften musste, um ihn danach in das unersättliche Maul dieser billigen Hure zu stecken. Sie hatte ihr immer alles geneidet [...]“ [Zitat Ende]

Tja, Einsicht ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. In diesem Fall sind die Gründe für diese Einsicht zwar bitter, aber hilfreich! denn Stevie schafft es tatsächlich mal an SICH zu denken. Sich und einer kleinen „Neuerung“, die zu erläutern ich an dieser Stelle wieder tunlichst vermeide um den Effekt nicht zu schmälern. 

Wir fiebern dieses Mal auch mit Marcel, dem „Schwippschwager“ Stephanies, der mir im Laufe dieses Buches noch einmal mehr ans Herz gewachsen ist...

[Zitat Anfang] “[...] fragte sie sich, warum das alles geschehen war. Warum Marcel? Warum sie?“ [...] „Sieh der Wahrheit in die miese Pupille, Baby.“, bemerkte er nach einem weiteren Hieb Feuerwasser. „Das ist aus mir geworden“ [Zitat Ende] 

Kera ist es in diesem zweiten Band tatsächlich gelungen den Katastrophenanteil zu vergrößern, die Spannung damit ins unerträgliche zu steigern und das Herzinfarktrisiko der Leser noch zu erhöhen.. Einschließlich meinem! Sie schaffte es erneut meine Verzweiflung ins unermessliche zu schüren. Sie löst mit diesem Buch Wut, Ernüchterung, Leid und Mitleid, nervenaufreibende Spannung, Erleichterung, Schadenfreude, Entzückung, Fassungslosigkeit und am Ende tiefe Zufriedenheit bei den Lesern aus.... Es ist eine unheimliche Leistung die diese Autorin hier vollbracht hat... Die Leser werden noch lange an den Gefühlen zu knabbern haben, die Kera hier zu projizieren fähig war.... Und das meine ich im vollem Umfang positiv. 

Danke für dieses Leseerlebnis ♡

Mittwoch, 23. April 2014

"The Tower - Mad Love" von Don Both


Als eingefleischter Don Both - Fan musste ich mir natürlich auch ihr neuestes Werk kaufen. Denn auf Tristan-Entzug nehme ich natürlich jeden Strohhalm, den sie mir hinhält ;-). Hier also meine bescheidene Meinung zu ihrem neuesten, erotischen Roman „Mad Love - The Tower“! 

Es handelt sich hierbei um eine Buchserie... die neueste Serie fürs Kopfkino ;-). Jeder teil ist in sich abgeschlossen und wird abwechselnd von Don Both oder kera Jung geschrieben werden...


Derzeitig nur als Kindle-Edition verfügbar
Gelesen: April 2014
Erhältlich: Hier


Sexy.... Heiß.... Maddox Price! 


Sooooo, wo fange ich an? Am besten vorne:

[Zitat Anfang] „Sie meinte mich zu lieben, so wie jede andere davor. Mir persönlich waren solche Gefühle zuwider. Hirngespinste, die ein 08/15 Mensch braucht, um sich die Welt schön zu reden“ [Zitat Ende]

Gestatten? Maddox Price - Alias „Arschloch! 
Ein knallharter Geschäftsmann, der Frauen nur als Stück Fleisch betrachtet. Natürlich kommt bei ihm nur „Steak“ auf den Teller ;-). 
„Groß, trainiert, dunkelhaarig, -äugig, -typig“ und äußerst gut bestückt ist er der fleischgewordene Erotik-Traum einer jeden Frau im „Tower“ (und auch sonst überall). Der ganze Kerl ein HAMMER! Und zu allem Überfluss ist er der neue Chef von Leona Churchill... 

[Zitat Anfang] „Wie bei einem verfickten Hund, und ich sollte dramatisch von der Couch rollen und vor seinen Füßen auf dem Boden landen? Am besten noch mit Stachel-Halsband?! HA! HAHA! Ich lache dann mal später!“ [...] „In diesem Moment dachte ich ja nicht daran, ihm zu gehorchen oder es ihm gar irgendwie einfach zu machen!“ [Zitat Ende]

Here she comes: Miss Leona Churchill - Alias „Punkergirl“ oder auch „pinkes Biest“!
Mit ihren pinken Haaren, der zierlichen Figur, stets kaugummikauend und Kaugummiblasen zum Platzen bringend (und damit Mads Beherrschung strapazierend), läuft sie den lieben langen Tag im ständig knappen Punkerlook (was im Klartext heißt: Minimikroröcke, Strapse oder halterlose Strümpfe, knappe Tops etc.) herum. Sie ist frech, rebellisch, provozierend und absolut nicht unterwürfig. Kurz und knapp: Sie ist Maddox‘ persönliches Desaster. Als seine neue Assistentin und als Verlobte von Maddox‘ Erzfeind, lässt sie keine Provokation aus. Hach, Ich liebe sie ;-)!

Soviel zu den Hauptprotagonisten... 

Erzählstil:

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Damit die Leser auch ja nicht im Dunkeln tappen (und einen Herzinfarkt bekommen vor Spannung), hat die gute Don Both nicht nur aus Maddox‘ Perspektive, sondern auch aus Leonas Sichtweise geschrieben. So kennt man es auch schon von IWS und ich bin ihr wirklich sehr dankbar dafür, da ich persönlich gerne beide Sichtweisen lese und dennoch die Ich-Erzählweise beim Lesen bevorzuge.
Mit ihrer typisch frechen und abge(piep)ten Schreibweise, lässt Don Both wieder mal nichts anbrennen. Sie lässt Ihre Charaktere kein Blatt vor den Mund nehmen - lässt ihre Protagonisten also wieder fluchen, was das Zeug hält. Ausserdem hat sie es wieder einmal geschafft, die unterschiedlichen Charaktere in ihrer Schreibweise genauestens rüber zu bringen. Ganz toll :).

Inhalt:
Zum Inhaltlichen will ich eigentlich nicht viel sagen, denn der Klappentext muss reichen und spoilern will ich gar nicht, denn ihr sollt das Buch ja schließlich lesen ;-). 
Die erotischen Szenen waren wieder einfalls- und abwechslungsreich und naja... erotisch eben ;-)! Hier kommt jedenfalls jede auf ihre Kosten ;-). 
Es gibt selbstverständlich auch ordentlich was zu Lachen. Spritzige Wortgefechte, freche Konter und ganze Szenen werden euch vor Lachen die Tränen in die Augen treiben. Ach ja und am Ende wurde ich alte Schmachtkuh doch tatsächlich auch gefühlsduselig ;-).

[Zitat Anfang] "Als ob ich damit alleine wäre. Glauben Sie ich sehe nicht den Ständer, den Sie immer mit sich sobald ich in der Nähe bin?"[...] Email:"Sehr geehrtes Arschloch, Erinnerung an ihren Termin[...]"[...] "Du bist mehr für mich, als alles andere. Du bist mein alles." [Zitat Ende]



Fazit: 

Ich freue mich auf die Fortsetzungen der Buchreihe und Ich gebe eine klare Kaufempfehlung. Ich bin gespannt, was sich Don Both und Kera Jung für die nächsten „Tower“ einfallen lassen werden :).

P.S. [Zitat Anfang] „Schweiß floss über seine Bauchmuskeln ...“ [Zitat Ende] - Ich musste unweigerlich an dieser Stelle grinsen :D. Don Both und ihre Facebook-Fans wissen warum *lach*.

Dienstag, 22. April 2014

"Erstens kommt es anders..." von Kera Jung



Von Don Both, kam ich zu Kera Jung. Sie ist mehr der "Dramentyp", was mich zugegebener Maßen etwas einschüchterte. Ich bi ziemlich zart besaitet, wenn es um Liebesdramen geht und fiebere unweigerlich mit.... Doch "Erstens kommt es anders...", der Auftakt einer zweiteiligen Buchreihe, überzeugte mich definitiv davon, dass sie in diesem Bereich genau richtig ist. 

Obwohl ich normaler Weise lieber die Ich-Erzählweise bevorzuge, war ich schnell von Kera‘s Schreibstil angetan... Deshalb kaufte ich „Erstens kommt es anders...“ direkt nach Beendigung der Leseprobe und legte es nur für eine Nacht zum Schlafen weg.


Als Kindle-Edition und Print-Version verfügbar
Gelesen: März 2014
Erhältlich: Hier


Zwei Stunden? Bitte! - Der steinige Weg von Michael und Stevie...


Zunächst einmal möchte ich die Hauptprotagonisten Vorstellen. 

Und das sind sie:


[Zitat Anfang] “Ich bin kein Mann für die Ehe. Meine Freiheit ist mir heilig! Gegen eine flüchtige Affäre habe ich absolut nichts einzuwenden.“ [...] „Solange sie hübsch war, interessierten ihn Haar- und Augenfarbe seiner neuesten Eroberung nur am Rande.“ [Zitat Ende]

Ja so ist er Mr. Michael Rogers. Ein gut aussehender, Frauen verschleißender, charmanter Anwalt, der sich weder fest bindet, noch mehr verspricht als eine gute Nummer. Doch, auch wenn er zunächst das Gegenteil behauptet, soll sich das mit seiner neuen Assistentin schon bald ändern. 

[Zitat Anfang] “Etwas klein und schmal mochte sie sein, kein Wunder, wenn man mit zehn Dollar die Woche auskommen musste. Doch er ahnte nicht einmal, welche bedingungslose Härte sich hinter der mickrigen Fassade verbarg.“ [...] „Und sie war bereit alles zu geben und auf jedes noch so geringe Vergnügen zu verzichten, damit es ein sehr langer und erfolgreicher Gipfelsturm wurde...“ [Zitat Ende]

Selbstlos hat einen neuen Namen: Stephanie (Stevie) Grace:
Eben noch Tochter in einer adligen Gesellschaft, dessen größtes Problem wohl in der Auswahl ihrer Abendgarderobe bestand, sorgte sie nach dem Tod des Vaters nun für ihre durch die Depressionen von Tabletten abhängige Mutter und die jüngere, verwöhnte, zickige und undankbare Schwester. Und dabei ist „Selbstlosigkeit“ noch eine maßlose Untertreibung, wenn man versucht Stevies Beweggründe für ihr Handeln zu begreifen. Sie verbietet sich jede Hoffnung an ein gutes Leben (damit sie nicht Enttäuscht wird), jedes Recht auf romantische Gefühle und den Erhalt von (männlicher) Zuneigung.

Inhalt:
Was anfänglich wie die Jagd nach einer weiteren Eroberung in Mr. Rogers Trophäensammlung erscheint, wird Michael bald schon unbemerkt zur Herzensangelegenheit. Doch entgegen aller Erwartungen, ist es diesmal nicht die weibliche Protagonistin, die ihrem Herzen hinterher rennt... 

[Zitat Anfang] “Mit klopfendem Herzen und bebenden Händen öffnete sie den umschlag und extrahierte das darin befindliche einzelne Blatt. ‚Zwei Stunden? Bitte!‘ “ [...] Stevie: „Ich werde mich nie mit dir einlassen. Außerdem denke ich nicht, dass dich das auch nur annähernd so belastet, wie du möglicherweise im Moment glaubst.“ [Zitat Ende]

Man könnte jetzt sagen „Gut, ist ja wie jedes andere Aschenputtel-Szenario, das in vielen Büchern bereits niedergeschrieben ist.“, aber NEIN! Das ist es DEFINITIV nicht! Hier wird nicht einfach der Wandel von rein sexuellem Interesse zur wahrhaftigen Liebe beschrieben, wie man es aus anderen Romanen kennt. Hier wird nicht einfach nur ein Bad Boy zum Softy und das Aschenputtel dadurch zur angetrauten Cinderella. Man begleitet die Protagonisten während ihrer dramatischen Lebensereignisse. Es werden Schicksalsschläge bewältigt, Geduldsfäden gesponnen und auf die Zerreißprobe gestellt, es wird über sich selbst hinausgewachsen, neue Hoffnung wird gewonnen und es wird gelernt sich nicht selbst zu vergessen.  

Ich gebe zu ich hätte beide Protagonisten ab einem gewissen Punkt gerne dauerhaft an die Wand geklatscht, geschüttelt oder angeschrien. 
Kera Jung schaffte es, dass ich einem verdammten Herzkollaps nahe war. Ich habe sogar versucht, anhand der in der Inhaltsangabe aufgeführten Kapitelüberschriften, herauszulesen, wie lange dieses Hin und Her noch geht um mich schließlich mit meinem üblichen Mantra „Es wird alles gut, es wird alles gut...“ zu beruhigen. Meine Nerven waren teilweise zum zerreißen gespannt. Mein Puls schlug teilweise viel zu schnell und ich hätte an mancher Stelle gerne den Kindle in die Ecke geschmissen (habe es aber dann doch gelassen, weil ich ja weiterlesen wollte *grins*). Versöhnt wurde ich jedoch durch die tollen Dialoge, die sich so natürlich lasen, als wurden sie beim Schreiben tatsächlich geführt und auf Tonband, zum späteren Abtippen, aufgenommen. Ausserdem musste ich einige Male köstlich auflachen und habe damit so einige verdutzte Blicke auf mich gezogen. Ich erwischte mich manchmal auch dabei, ein breites Grinsen beim Lesen zu tragen. Und auch andere Regungen, bei den wirklich anregenden leidenschaftlichen Szenen, wurden hervorgerufen ;-). 
Diese Fülle an Emotionen, die die Autorin mit diesem Buch hervorgerufen hat, machen dieses Buch aus. Man ist völlig gefesselt von der Geschichte. Man steckt als unsichtbarer Beobachter mitten drin. Hat das Gefühl ein in das Buch gewebter Zuschauer zu sein (nur, dass man nicht in das Geschehen eingreifen kann indem man die Protagonisten den Kopf wäscht *zwinker*). Diese Gefühle lassen einen noch lange nach dem Lesen nicht los. 


Natürlich muss jetzt auch die Fortsetzung „...und zweitens, als man denkt!“ gelesen werden!  Doch ich werde lieber vorsorglich den Defibrillator parat halten ;-).

Montag, 21. April 2014

"Immer wieder Samstags" von Don Both



Nachdem ich im Januar 2014 "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes gelesen habe und anschließend in ziemlich depressiver Stimmung war, suchte ich nach einem Buch, dass meine Stimmung aufhellt. Bei dem ich Lachen kann und das ein Happy End birgt. So stieß ich auf "Immer wieder Samstags" von Don Both.... und ich wurde nicht enttäuscht. Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen!

Es handelt sich um eine Buchreihe aus insgesamt 4 Bänden, von denen bisher nur 2 Teile veröffentlicht wurden. Laut Aussage der Autorin, soll der dritte Teil vorraussichtlich im Herbst diesen Jahres herausgebracht werden... wir dürfen und freuen :).


Als Kindle-Edition und Print-Version verfügbar
gelesen: Januar und Februar 2014
Erhältlich: Hier


Entgegen meines Vorhabens, erst eine Rezension zu verfassen nachdem die Buchreihe komplett veröffentlicht wurde, habe ich mich entschlossen euch meine Meinung schon jetzt vor die Füße zu werfen ;-). 
Da es noch zwei weitere Teile geben soll, finde ich (aufgrund dessen, was ich durch die Leseprobe vom dritten Band nun schon mitbekommen habe), dass die letzten beiden Teile eine eigene Rezension verdienen :-). 

Mehr als nur ein Erotikroman - Die Geschichte von ‚Mista Sexy‘ & ‚Miss Angel‘ 




Wie immer, können die Protagonisten sich wunderbar selbst beschreiben ;-).

Also los:

[Zitat Anfang] “Jap. Bei mir drehte sich alles um Pussys, denn ich war ein achtzehnjähriger Jugendlicher mit überdurchschnittlich gutem Aussehen und einem überdurchschnittlich aktivem Schwanz.“ [Zitat Ende]

Und ich hätte es treffender nicht formulieren können. Tristan Wrangler - Alias ‚Mista Sexy‘. Gut gebaut, sportlich, sexuell mehr als nur aktiv. Böse Zungen würden sagen, er spricht im Ghetto Slang wie ein asozialer Penner, dessen Eltern anscheinend den ganzen Tag saufend vorm Fernseher hocken. Doch das stimmt nicht ganz! JA, er redet wie ein asozialer Penner und er ist selbstgerecht, selbstverliebt und arrogant. Aber NEIN, seine Eltern sind keine Säufer. Im Gegenteil. Er stammt aus einem guten, liebevollen und wohlhabenden Elternhaus, dass er sich mit seinen zwei älteren Brüdern teilt. Jedoch ist nicht alles Gold, was glänzt und das sollen wir im Verlauf der Geschichte herausfinden. Kennt man seine Hintergrundgeschichte, erkennt man schnell, was hinter seinem Verhalten Steckt: Ein Schutzschild, welches Mia Marena Engel mit herzerweichendem Erfolg einreißt...

[Zitat Anfang] „Eine masochistische, naive, hoffnungslos verliebte, zu viel Östrogen produzierende Pubertierende. Genau das war ich!“ [...] “Ich gehörte hier nicht her. Ich war das kleine hässliche Entlein, das abseits stand und darauf hoffte, nicht von irgendwem blöd angemacht oder schlimmer, fertiggemacht zu werden.“  [Zitat Ende]

Mia Engel! Sie wird von allen (auch von Tristan) der Truthahn genannt.... Doch schon bald wird sie von Tristan nur noch als „Mia Baby“ und „Miss Angel“ betitelt. Sie wird, aufgrund ihres leichten Übergewichts, gedemütigt und gehänselt wo es nur geht. Sie wird von Ihrer Erzeugerfraktion physisch und psychisch misshandelt. Und schon sehr bald, wird sie von Tristan GESEHEN und gerettet! 

[Zitat Anfang] Tristan: „Unwillkürlich musste ich über ihren neugewonnenen Mut und ihr Selbstbewusstsein grinsen. Ich konnte nicht anders, als stolz zu sein...“ [Zitat Ende]

Inhalt:

Was einige (hoffentlich im Vollrausch) in ihren Amazon-Rezensionen breits als „schlechten Porno“ bezeichneten, ist in Wirklichkeit eine tiefgreifende Liebesgeschichte. Es geht um Mobbing, es geht um physische und psychische Misshandlung, es geht um die Angst sich zu öffnen und zu vertrauen. Es geht darum sich selbst zu finden, über den Tellerrand zu blicken, sich nicht zu verleugnen und zu seinen Taten und Entscheidungen zu stehen. Es geht um Liebe, um Schmerz, um traumatische Kindheitserlebnisse. Und genau hier, inmitten dieser geballten Ladung Tiefgang finden wir eine leidenschaftliche Liebe mit viel Humor und Lachtränengarantie. Eine Liebe zwischen zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich doch so ähnlich sind. 

Mia und Tristan machen charakterlich nicht nur beide einen großen Sprung (Wobei Tristan seine obszöne Sprache natürlich immer beibehält ;-)), sondern entwickeln sich im Laufe der beiden Bände auch von einer versteckten Affäre zu einem Liebespaar. 

[Zitat Anfang] „Ich hatte Mia Engel gestanden, dass ich sie liebte, und bereute es kein f***ing bisschen!“ [...] „ich musste nur ihrem sorglosen Lachen folgen, um mich nicht zu verlaufen. Immer.“ [...] “Ich würde nicht zulassen, dass er Mia beleidigte, demütigte oder anderweitig fertig machte. Nie wieder.“ [Zitat Ende]

Doch das [ACHTUNG SPOILER], soll nicht lange so bleiben und wird von Madame Both am Ende des zweiten Bands durch einen spannenden und zugleich bösen Cliffhanger boykottiert. Deshalb wird es (wie die anschließende Leseprobe in Band zwei verrät) im dritten Teil des Vierteilers auch erst 10 Jahre später weitergehen. [SPOILER ENDE]

Wer die Bücher von Don Both kennt weis, dass sie einen Hang zur Provokation hat. Sie schreibt aber nicht einfach nur Erotik-Romane. Sie erschafft sie! Ihre Erotik ist einfallsreich, abwechslungsreich und niemals oberflächlich (und auch manchmal in Fantasy-Romane eingebunden ;-) ). Sie erschafft hammermäßige Protagonisten mit eigenen Geschichten zum verlieben. Man fängt an zu lesen und weis genau, dass dies ein neuer Charakter von Don Both ist. Aber es ist keiner, den man von einem vorherigen Roman von ihr kennt. Sie hat eine eigene Handschrift, doch ihre Bücher unterscheiden sich immer von einander (Ist ja nicht so, dass sie in jedem Buch „Schlunzen“ unterbringt *zwinker*). Diese Wandelbarkeit macht Don Both aus. Und deshalb liebe ich ihre Bücher. 

Fazit:

Ich empfehle die Buchreihe „Immer wieder Samstags/ Immer wieder Verführung“ jedem, der auch über den Tellerrand schauen und sich auf vulgäre Ausdrucksweisen und mehr Tiefgang, als es SoG aufweisen konnte, einlassen möchte.
Ich freue mich riiieeesig auf den Dritten Teil der IWS/IWV-Reihe. Ich bin gespannt auf die nun erwachsenen Protagonisten. Auf hoffentlich leidenschaftliche, humorvolle und herzerweichende Begegnungen der beiden. Danke Don Both, für meinen persönlichen Fetisch ;-). 



Aller Anfang...

... ist bekanntlich schwer.  Danke, liebe DonBoth, dass du mich darin bestärkt hast diesen Blog zu schreiben und damit meine Rezensionen zu veröffentlichen... 

Derzeit überarbeite ich meine fertigen Texte und habe noch eine Menge weitere Bücher, zu denen ich bisher noch nichts "zu Papier" gebracht habe (Aus Mangel an Zeit - die nutzte ich bisher mehr dazu zu lesen, wenn ich sie mal hatte ;-) ).

Habt Geduld.. es geht bald los :).